Lebensmodelle nach Dr. Pang
Dr. Pang hat die Begriffe „erstes und zweites Lebensmodell“ geprägt. Was verstehen wir darunter?
Im ersten Lebensmodell, unserer herkömmlichen Lebensweise, nehmen wir alles über unsere Sinnesorgane wahr. Wir verbinden uns mit unserem Körper und seinen Empfindungen, die er durch das Nervensystem ausdrückt, mit unseren Gedanken, Emotionen, Schmerz und all den Eindrücken, die wir in der äußeren Welt aufnehmen. Wir sind in einem System der ständigen Beurteilung, Einteilung, Kategorisierung und Bewertung und bauen dadurch einen Referenzrahmen auf, der unserer eigenen, subjektiven Wahrheit entspricht. In der Regel identifizieren wir uns völlig mit diesem Referenzsystem. Das heißt, die Einstellungen, Glaubenssätze und Konditionierungen, die wir über die Jahre aufgebaut haben, sind unsere Wirklichkeit, nach der wir unser Leben ausrichten und unter denen wir auch häufig leiden.
Im ersten Lebensmodell strebt der Mensch meist nach materiellen Dingen, nach Wohlgefühl. Um seine Bedürfnisse zu befriedigen, richtet er sich nach außen, sucht das Traumauto, Erfolg, Reichtum, den idealen Partner, einen makellosen Körper etc. Jedoch, auch oder gerade, wenn er all diese Dinge gefunden hat, bleibt trotzdem ein Gefühl der Leere und Unvollständigkeit.
Das zweite Lebensmodell, das Dr. Pang beschreibt, hat eine andere Grundlage. Wir sprechen davon, dass „Yiyuanti aufgewacht“ ist. Yiyuanti wacht auf, indem wir den Blick nach innen richten zu Yiyuanti selbst. Wir können so unser Wahres Selbst zunehmend wahrnehmen und erfahren, wer wir wirklich sind.
Bei allen Zhineng Qigong Übungen und Meditationen fokussieren wir daher zuerst nach innen, beobachten von Yiyuanti aus, spüren den inneren Raum des Qi-Körpers und gehen immer wieder in den Zustand der Einheit mit allem, was ist. Auf diese Weise können wir langsam unser altes System der Beurteilungen verlassen und innere Stabilität aufbauen. Langsam entwickeln sich neue Fähigkeiten, wir können gezielt gute Informationen schicken, die unser Leben auf allen Ebenen transformieren. In diesem Erwachen liegt auch eine aktive Entscheidung: Wir haben eine Wahl und können unsere Aufmerksamkeit dahin richten, wohin wir unsere Energie und damit auch unser Leben lenken wollen.
Wir wählen bewusst einen Weg der Entwicklung zu einem vollkommen harmonischen Menschen. Dies wiederum hat auch Einfluss auf unser direktes Umfeld, auf unsere Familie und die Gesellschaft. Auf natürliche Weise entsteht so ein friedliches und harmonisches Miteinander.